Landwirte diskutierten mit Carina Konrad MdB
Unter der Überschrift „Klartext mit klarer Furche – Positionen der FDP zur aktuellen Situation der Landwirtschaft“ führte der FDP-Stadtverband Erftstadt eine virtuelle Diskussionsveranstaltung durch.Referentin des Abends war die FDP-Bundestagsabgeordnete Carina Konrad, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages. Die Diplom-Agraringenieurin, die mit ihrer Familie im Hunsrück einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Ackerbau und Viehzucht bewirtschaftet, weiß um die heikle Situation, in der die Landwirtschaft derzeit steckt. „Viele Betriebe befinden sich in einer existenzbedrohlichen Lage, weil ein auskömmliches Wirtschaften auf den Höfen immer schwieriger, die Auflagen durch Gesetzesvorhaben immer schärfer werden. Es gibt einen Mangel an Wissen und zu viel Aktionismus“, beschrieb die FDP-Agrarexpertin die aktuelle politische Situation, die auch durch die Auseinandersetzung zwischen dem Bundeslandwirtschafts- und dem Umweltministerium geprägt ist.
Beim Insektenschutzgesetz seien Regelungen vorgesehen, die die zur Bewirtschaftung zur Verfügung stehenden Nutzflächen weiter einschränkten. Außerdem fielen in Deutschland pro Tag etwa 50 Hektar landwirtschaftlicher Fläche durch Versiegelung und Bebauung weg. „Wir brauchen intelligente Konzepte statt Extensivierungsprojekte, die Existenzen der Landwirtschaft und Ernährung der Bevölkerung sichern und die entstandenen Gräben überwinden“, so Carina Konrad.
In der Diskussion beklagten Landwirte aus Erftstadt und der Region, dass sie oft als Sündenböcke herhalten müssten. In Erftstadt habe sich deshalb eine Gruppe von Landwirten um eine sichtbare Öffentlichkeitsarbeit gekümmert. Mit großen Strohballenpuppen werde darauf aufmerksam gemacht, wie verantwortungsvoll mit Pflanzenschutzmitteln umgegangen werde.
Konrad unterstützte diese Position, „weil auch wir Menschen Medikamente brauchen, wenn wir krank sind. Nichts anderes ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, auf die nicht gänzlich verzichtet werden kann, wenn gleichzeitig immer mehr Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt werden müssen.“
Gabriele Molitor, Vorsitzende des FDP-Stadtverbandes Erftstadt, machte abschließend deutlich, dass auch die FDP vor Ort einen dritten Weg verfolge, der Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen will. „Wir sehen in der ökologischen Sozialen Marktwirtschaft die richtige Antwort auf die Frage, wie unsere natürlichen Lebensgrundlagen und unser Wohlstand nachhaltig gesichert werden können.“