Eine starke FDP für Erftstadt

Kompetent und sachorientiert

Rat lehnt Bürgerbegehren für den Erhalt aller weiterführenden Schulen in Erftstadt ab – Bürgerentscheid folgt

Mehr als 8.000 Bürgerinnen und Bürger haben mit einem Bürgerbegehren vom Stadtrat gefordert, alle weiterführenden Schulen in Erftstadt zu erhalten. Nur die fünf Stadtverordneten der FDP-Fraktion, der Bürgermeister und ein Stadtverordneter der CDU-Fraktion haben das Bürgerbegehren unterstützt. Die überwältigende Mehrheit der Ratsmitglieder hat dieses Bürgerbegehren in der Ratssitzung am 23. Juni 2015 abgelehnt. Deshalb kommt es jetzt zu einem Bürgerentscheid.

Die FDP hat sich schon vor der Kommunalwahl festgelegt: Wir wollen die Theodor-Heuss-Schule, die Realschule Lechenich, die Gottfried-Kinkel Realschule, das Gymnasium Lechenich und das Ville-Gymnasium erhalten. Wir haben schon im vergangenen Jahr und nicht erst jetzt in großen Anzeigen zu den Schulen in den beiden Schulzentren rechts und links der Erft bekannt und halten daran fest.

Den Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrerkollegien und insgesamt mehr als 8.000 engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die das Bürgerbegehren an den Stadtrat gerichtet haben, geht es nicht um abstrakte Schulformen, sondern tatsächlich bestehende Schulen und ihre Schulgemeinden. Hier findet kein Kampf gegen die Schulform „Gesamtschule" statt, sondern ein Kampf um den Erhalt der erftstädtischen Schullandschaft!

Warum ist diese Schullandschaft so erhaltenswert? Weil sie neben der Hauptschule die Wahl zwischen zwei Realschulen und zwei Gymnasien in unserer Stadt, zwischen Ganztags- und Halbtagsschule bietet. Weil die enge Kooperation zwischen den weiterführenden Schulen in den beiden Schulzentren auch die Durchlässigkeit zwischen den Schulformen gewährleistet. Die private Waldorfschule rundet das Angebot ab.

Zugegeben, wir haben keine Gesamtschule in Erftstadt, aber wir haben auch keine kirchliche Realschule und kein kirchliches Gymnasium, keine bilinguale Schule und kein Berufskolleg in unserer Stadt. Aber diese Schulformen sind in zumutbarer Entfernung vorhanden. Wir werden in Erftstadt nie die ganze Palette aller möglichen und interessanten Schulformen anbieten können.

Die SPD-Fraktion will mehrheitlich die Realschule und das Gymnasium Lechenich auslaufen lassen, um in Lechenich eine Gesamtschule einzurichten. Der von der Stadt beauftragte Gutachter für den Schulentwicklungsplan schlägt jedoch vor, die Gottfried-Kinkel-Realschule in Liblar auslaufen zu lassen und dort eine Gesamtschule anzusiedeln. In Gefahr sind also zurzeit unmittelbar drei Schulen, mittelbar zusätzlich auch die Hauptschule. Nach den aktuellen Prognosen des Gutachters ist in den nächsten Jahren ohne die Errichtung einer Gesamtschule keine der vorhandenen Schulen wegen zu geringer Schülerzahlen in ihrer Existenz gefährdet. Wenn das Auslaufen einer Schule beschlossen wird, werden keine neuen Eingangsklassen mehr gebildet.

Auslaufende Schulen sind wie eine Badewanne, bei der jemand den Stöpsel gezogen hat. Am Anfang merkt man kaum, dass das Wasser sinkt, aber dann kommen die Knie aus dem Wasser und allmählich wird es ungemütlich. Lehrerinnen und Lehrer bewerben sich weg, Schulwechsel suchen sich lieber gleich eine andere Schule aus und schließlich verlassen auch Schülerinnen und Schüler das sinkende Schiff. Niemand will da bleiben, um am Ende das Licht auszumachen. Dieses Schicksal wollen wir als Freie Demokraten weder den Schulen im Schulzenrum Lechenich, noch den Schulen im Schulzentrum Liblar zumuten.

Wir meinen, die Erweiterung des Schulangebots um eine Gesamtschule ist den Preis der Zerschlagung intakter und lebensfähiger Schulen nicht Wert. Er ist auch nicht einmal erforderlich, weil der Gutachter im Schulausschuss erklärt hat, dass eine Gesamtschule notfalls auch neben den beiden Realschulen und Gymnasien eingerichtet werden könnte, was wir allerdings nicht für sinnvoll halten.

Die traurigste Rolle in dieser Auseinandersetzung spielt die CDU-Fraktion. Am Wochenende vor der Ratssitzung hat sie in den Zeitungen einen Kampf für den Erhalt der Schulen angekündigt. Die Schließung von Schulen sei mir ihr nicht zu machen. In der Ratssitzung drei Tage später hat sie dann aber das Bürgerbegehren, das genau diese Zielsetzung verfolgt, abgelehnt, obwohl es eine Mehrheit im Stadtrat gegeben hätte, wenn die CDU wie die FDP-Fraktion und der Bürgermeister für das Bürgerbegehren gestimmt hätte. Jetzt werden ca. 100.000 € für einen Bürgerentscheid ausgegeben, weil die CDU Nein zum Bürgerbegehen gesagt hat, obwohl sie angeblich genau das gleiche will wie die Initiatoren des Bürgerbegehrens.