Eine starke FDP für Erftstadt

Kompetent und sachorientiert

Berichterstattung und Kommentierung trennen

IMG 1889Die Überschrift der Diskussionsveranstaltung, zu der der FDP-Ortsverband Erftstadt eingeladen hatte, war bewusst provokant gewählt. „Die Rolle der Journalisten als vierte Gewalt im Staat. Frei – unabhängig – überparteilich?" Leonore Bühner, Vorsitzende der Erftstädter FDP, hatte dazu als Referenten den ehemaligen WDR-Journalisten Dr. Cornelius Bormann gewonnen.

Bormann gab in seinem Eingangsstatement zunächst einen guten Überblick über die Arbeitsweise von Journalisten, die sich mehr als „Tageschronisten" verstehen, denn als diejenigen, die aktiv in politische Geschehnisse eingreifen. Auslandskorrespondenten haben für den Ukraine-Konflikt beispielsweise keine eigenen Vorschläge unterbreitet, wie die Krise dort überwunden werden könne und beobachteten die Geschehnisse in erster Linie, führte Bormann aus. Am Morgen wisse ein Korrespondent für die Tagesschau nur, dass er zu einem Thema einen Beitrag vorbereiten solle, der sich im Laufe des Tages vielfach wandele. Die Kunst bestünde in der Kürze. „Und bis du noch so fleißig, am Ende sind es nur 1:30", sei ein beliebter Spruch unter Rundfunkredakteuren, die für ihre Nachricht eben nur eine Minute und dreißig Sekunden Sendezeit eingeräumt bekämen. Und da gelte es, so viel wie möglich unterzubringen.

Die klare Unterscheidung zwischen Berichterstattung und Kommentierung war es, die die Diskussionsteilnehmer anmahnten. Vielfach werde schon in einer An-Moderation von Beiträgen eine Wertung vorgenommen. Zuschauer oder Zuhörer begriffen das, was die Medien lieferten, als Wahrheit nach dem Motto: „Das hat in der Zeitung gestanden, also stimmt es." Dadurch trügen Journalisten auch eine große Verantwortung, war sich die Diskussionsrunde einig.
Bormann stimmte zu, dass für die Meinungsbildung verlässliche Quellen notwendig seien. Diese seien in unserem Mediensystem, zu dem ja nicht nur der Rundfunk, sondern auch die Presse zählt in vielfacher Form vorhanden. Insbesondere gäbe es inzwischen eine Vielzahl von Fach- und Spartenzeitschriften für unterschiedliche Interessensgebiete und nicht zuletzt das Internet, das bei der Informationsbeschaffung eine bedeutende Rolle spiele. Die Medienlandschaft bei uns sei im Vergleich mit dem europäischen Ausland sehr vielfältig, wenngleich insbesondere bei den Tageszeitungen die Zusammenlegung von Redaktionen einen Verlust von Vielfalt bedeute.

„Lügenpresse" als Kampfbegriff der PEGIDA-Bewegung sei zum Unwort des Jahres ernannt worden. Auch darüber wurde in der sehr munteren Veranstaltung gesprochen. „In Deutschland herrscht Meinungsfreiheit, die im Grundgesetz festgeschrieben ist und das war während der NS-Zeit und in der ehemaligen DDR nicht so, erinnerte Leonore Bühner.